Meine Reise in das EPS Land ...

Im Rahmen der Prager Fotoschule bin ich Teil einer Gruppe von Künstlern, die im Ursulinenhof in Linz eine fotografische Ausstellung zum Thema "Die Qual der Wahl" organisieren (Ein Post zu meinem Beitrag zu dieser Ausstellung folgt bald) :) Mein Bild wird zum ersten Mal ein Composing werden und nicht "nur" ein direkt aufgenommenes Foto. Dazu habe ich mir bei Mighty Deals eine Sammlung von Vektorgrafiken gekauft um diese in mein Bild zu montieren.

 

Aktuell arbeite ich mit dem Adobe Cloud Abo für Fotografen welches nur Lightroom und Photoshop beinhaltet. Und das Package von Mighty Deals hat alle Dateien im .eps Format zur Verfügung gestellt.  Kurz gegoogelt - und schon taucht ein neuer, möglicher Ersatz für Adobe Illustrator auf: Affinity Designer.

 

Affinity Designer

Der neue Herausforderer für Adobe Illustrator (AI) wird im Netz hoch gelobt und ist dabei auch noch leistbar: mit 39€ kann ich gut leben ;) Rasch installiert und schon kann es losgehen!

Hier noch das Ausgangsbild, von dem ich gern Teile verwendet hätte:

 

Mein gekauftes Package bestand aus .eps Dateien, welche Affinity Designer (AD) ja importieren kann. Soweit, so gut. Aber: der Inhalt der eps Datei ist leider nicht ausreichend, um die Datei so wie in AI zu verwenden!

 

1) Alle Gruppierungen sind weg

Obwohl es in manchen Artikeln erwähnt wird, waren mir die Auswirkungen nicht so krass bewusst: im importierten .eps sind im AD alle Gruppierungen verloren! Das heisst bei hinreichend komplexen Dateien ist es so gut wie unmöglich, nur die aktuell relevanten Layer eingeblendet zu lassen um diese dann zu exportieren! 

Hier sieht man schön das gerasterte Bild und eine unzahl von Layern (man beachte die Länge des Scrollbars rechts oben ...) 

Hier sieht man schön das gerasterte Bild und eine unzahl von Layern (man beachte die Länge des Scrollbars rechts oben ...) 

Das bleibt übrig, wenn man die gerasterte Ebene ausblendet ... 

Das bleibt übrig, wenn man die gerasterte Ebene ausblendet ... 


2) Die .eps Dateien sind pixelig - wtf?

Ein importiertes Bild sieh dann in etwa so aus:

Da fragt man sich schon, warum man eigentlich Vektorgrafiken benutzt ;) Wenn man das .eps in AI aufmacht, sieht alles normal aus, weil im .eps zusätzlich die komplette .ai Datei eingebettet wird! Meistens gibt es keine Probleme, weil die .eps und .ai Inhalte gleich sind. Wenn der Designer aber Features verwendet, die nicht in eps ausdrückbar sind, vereint AI alles auf eine Ebene und rastert diese. Das Illustrator-Format ist nicht öffentlich und AD (und alle anderen nicht-Adobe-Programme) können daher damit nicht umgehen. Die konkrete Funktion, die bei diesen Dateien verwendet wurde ist "Mesh fill" über den ganzen Hintergrund.

 

Ich muss aber auch sagen, dass der Support von Affinity Designer sehr schnell und kompetent reagiert hat. Hat zwar in meinem Fall nicht viel geholfen, aber trotzdem ist es eine Erwähnung wert ;)

 

Fazit

Was lernen wir daraus? bei fremd erstellten Vektorgrafiken immer damit rechnen, dass die Datei entweder kaum benutzbar ist (weil alle Ebenen verschluckt werden) bzw gar nicht benutzbar ist (weil Illustrator Funktionen verwendet werden, welche die Konkurrenz nicht hat)