Backstage zu Besuch bei der alten Dame im Theater an der Wien (Fotoreportage)
“Der Besuch der alten Dame” ist eines der bekanntesten Stücke von Friedrich Dürrenmatt und wurde 1956 in Zürich uraufgeführt. Die Geschichte dreht sich um Claire Zachanassian, die als Klara in ihrer Jugend in der Kleinstadt Güllen vom Kaufmann Alfred Ill geschwängert wurde. Dieser leugnete jedoch die Vaterschaft und so musste Klara gedemütigt Güllen verlassen. Viele Jahre später kehrt sie, durch viele Heiraten immens reich, mit einem teuflischen Plan zurück: Das Dorf erhält eine Milliarde, wenn sie Alfred Güllen töten. Zunächst entrüstet, beginnen die Dorfbewohner aber über ihre Verhältnisse zu leben - ganz so, als wäre ein baldiger Vermögenszuwachs zu erwarten. Alfred Ill schlägt die Möglichkeit des Selbstmordes aus und wird von allen und keinem Dorfbewohner getötet. Die alte Dame zahlt die versprochene Milliarde an die Bewohner aus und reist mit der Leiche von Alfred Ill im bereits mitgebrachten Sarg wieder ab. Das Stück wurde von Dürrenmatt für eine Oper umgeschrieben, die Musik stammte dabei von Gottfried von Einem und wurde 1971 in Wien uraufgeführt. Das Thema ist damals wie heute aktuell.
Die Neuproduktion des Theater an der Wien hatte am 16. März 2018 Premiere und wurde an fünf Terminen im März gespielt.
Inszenierung: Keith Warner, Musikalische Leitung: Michael Boder.
Vor, auf und unter der Bühne
Ich konnte auf Einladung des Theaters an der Wien bei der letzten Vorführung vor, auf und hinter die Bühne des Theaters fotografieren.
Theaterfotografie während der Vorstellung
Auch während der Vorstellung konnte ich von den Seiten der Bühne beziehungsweise vom Schnürboden aus fotografieren. Absolute Lautlosigkeit war dabei vorgegeben, und so wechselte ich meine Nikon Spiegelreflexkameras gegen meine kleine, spiegellose Olympus. Diese war der Aufgabe mehr als gewachsen.
Massive Umbauarbeiten während der Pause
Während der circa 25 Minuten dauernden Pause wird hinter und unter der Bühne komplett umgebaut. Neben dem ganzen Bühnenbild wird auch eine originale Lokomotive nach oben gehievt, die im dritten Akt dann durch die Hinterwand auf die Bühne durchbricht. Ich konnte während der kompletten Umbauarbeiten und auch beim Durchbruch der Lok auf und hinter der Bühne fotografieren - ein besonderes Erlebnis!
Von den Besuchern unbemerkt (im besten Fall) wird während der Vorstellung, aber auch speziell in der Pause unter hohem Druck gearbeitet, damit sich für die nachfolgenden Akte alles dort befindet, wo es sein soll.
Nachdem der letzte Vorhang gefallen ist...
Nach dem letzten Fallen des Vorhanges fielen sich die SängerInnen und SchauspielerInnen gratulierend in die Arme. Da es sich um eine internationale Produktion handelt, sind viele am nächsten Tag gleich wieder auf Reisen zum nächsten Engagement oder nach Hause. Aber ich bekam noch Zeit für ein vollständiges Gruppenfoto und ein paar Eindrücke.
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