DBT "Influencer Marketing" Podiumsdiskussion

Anna Eckart (Vybe Brothers Entertainment) bei ihrem Impulsreferat

Anna Eckart (Vybe Brothers Entertainment) bei ihrem Impulsreferat

Unternehmen sind im digitalen Zeitalter immerwährend auf der Suche nach neuen Möglichkeiten des Marketing. Influencer versprechen dabei, die Marke und deren Botschaft authentisch und direkter an die gewünschte Zielgruppe zu bringen. Dabei ist nicht nur die Reichweite ein aussagekräftiger Indikator, ob ein Influencer nun tatsächlich zum eigenen Produkt oder zur Dienstleistung passt. Wie man als Unternehmen eine Zusammenarbeit mit Influencer am besten gestaltet, darum ging es bei einer Podiumsdiskussion von Experten der Plattform „Digital Business Trends“ (DBT) am 22. Februar in Wien.

Teilnehmer der Diskussion

Teilnehmer der Diskussion waren: Daniel Kleinfercher (Daniel Klein), Thomas Stern (Moderation, Braintrust), Niklas Wiesauer (Mindshare Austria), Anna Eckart (Vybe Brothers Entertainment), Wolfgang Sturm (A1 Telekom Austria), Maximilian Ratzenböck (Styria Content Creation) 

Kernpunkte, bei denen sich alle Beteiligten einig waren

1) Langfristigkeit
Es nützt wenig bis nichts, einem Influencer einfach ungefragt ein Produkt zuzuschicken und zu hoffen, dass er dieses positiv in seinen Kanälen erwähnt. Viel wichtiger ist es, eine gemeinsame Strategie der Zusammenarbeit auszuarbeiten - und diese auf längere Monate oder Jahre zu planen. 

2) Storytelling
Auch hier waren sich die Diskutanten einig: Einfach eine Waschmittelflasche auf den Frühstückstisch zu stellen, reicht nicht. Es braucht eine Story, die zur Marke passt und die Kernwerte vermittelt. Von Niklas Wiesauer gab es dazu zwei wirklich gute Beispiele, wie ein Storytelling aussehen kann. (siehe dazu auch meine Rezension von "Tell Me!" bei Janetts Meinung)

3) Authentizität
Warum kann ein Unternehmen nun nicht selbst die Zielgruppe direkt ansprechen? Grundsätzlich ginge das natürlich auch. Ist ein Influencer aber in seiner Community gut verwurzelt, vertrauen ihm seine Fans und damit den von ihm verwendeten Marken. 

4) Reichweite ist nicht alles
Ein Influencer ist nicht automatisch jemand, der besonders große Followerzahlen vorweisen kann. Sogenannte Mikro-Influencer sind in kleinen, spezialisierten Nischen besonders gut vernetzt und vertrauenswürdig. Diese eignen sich ebenfalls gut zur Zusammenarbeit. 

5) Kennzeichnungspflicht
Auch wenn es derzeit nicht hinreichend geregelt ist: Die Teilnehmer waren sich einig, dass hier klare Richtlinien notwendig seien, um gesponserte Beiträge von normalen unterscheiden zu können. Tenor war außerdem, dass eine Kennzeichnung der Reichweite nicht schadet und die Community darauf nicht negativ reagiert. Schließlich wäre ja auch der umgekehrte Fall zu bedenken (nicht gekennzeichnete Posts): Fans lassen sich da nicht gerne belügen. 

6) B2B Influencer Marketing
Häufig wird Influencer Marketing nur im Kontext von B2C besprochen. Ein Beispiel von Niklas Wiesauer zeigte aber, dass auch der B2B Bereich ähnlich bearbeitet werden kann. Natürlich muss dabei anders vorgegangen werden und statt Instagram arbeitet man mit LinkedIn oder Xing.

Fazit

Ich besuch immer wieder derartige Veranstaltungen. Viele davon wenden sich an Influencer und haben als Thema, wie man möglichst schnell ein Influencer wird, wie man viele Follower etc. Das erfrischende bei dieser Veranstaltung war, dass sie den Spieß umdreht und das Thema aus Firmensicht betrachtet. Wie kann man als Unternehmen eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Influencern aufbauen. Insofern waren auch die Diskussion und die Fragen aus dem Publikum spannender, als bei vielen anderen, ähnlichen Veranstaltungen.